Die Geschichte des St. Elisabeth Seniorenheimes in Berlin Hakenfelde
Einweihung des St. Elisabethheims und der St. Elisabeth Kapelle durch den Berliner Weihbischof. Der Erzpriester und Geistliche Rat Viktor Schiwy hatte als Pfarrer von St. Marien jahrelang für ein katholisches Seelsorgezentrum im nördlichen Spandau gekämpft. Das Heim sollte als Heimstätte für erwerbstätige Frauen und Mädchen dienen, die vor allem aus Schlesien und Pommern nach Berlin kamen.
Schon bald entschloss man sich, die ursprüngliche Bestimmung des Hauses zu ändern, da der Bedarf für ein Mädchenwohnheim nachließ. Als Wohn - und Erholungsheim für ältere Menschen bekam das jetzt umbenannte St. Elisabethhaus eine neue Aufgabe. In den Zimmern wohnten zwei oder drei Damen bzw. Herren zusammen. Die Schwestern der Heiligen Elisabeth umsorgten alle einschließlich des jeweiligen Pfarrers.
Das Kriegsende war mit Not, Hunger und chaotischen Zuständen verbunden. Flüchtlinge aus den Ostgebieten wurden von den Grauen Schwestern im Heim zusätzlich aufgenommen. Im Garten wurden Obst und Gemüse angebaut und was noch fehlte wurde von den damaligen Oberinnen durch persönlichen Einsatz und Überzeugungskraft gesammelt.
100 Jahre Graue Schwestern von der Heiligen Elisabeth in Berlin–Spandau. Ihre Arbeit für Kranke, Kinder und alte Menschen wurde von allen Seiten gewürdigt.
St. Elisabeth wird von St. Marien unabhängig und wählt einen eigenen Kirchenvorstand. 1969 konstituierte sich der erste Pfarrgemeinderat.
Pfarrer Franz Busch führt die Gemeinde und lässt für Aktivitäten und gesellige Treffen Pavillon im Garten errichten. Nach seinem Tod im Jahr 1971 wurde die Gemeinde für zwei Jahre von St. Marien mit versorgt.
Pfarrer Dieter Wortmann wurde in sein Amt eingeführt und förderte mit Engagement und Charisma das gesamte Gemeindeleben. Während seiner Amtszeit wurde ein neues Gemeindezentrum in der Cautiusstraße erbaut.
Die Pfarrgemeinde zog in einer feierlichen Prozession aus der vertrauten St. Elisabeth Kapelle in das Gemeindezentrum St. Lambertus, Cautiusstraße 6 um. Im gleichen Jahr wurde die Kuratie St. Elisabeth zur selbständigen Pfarrei St. Lambertus erhoben.
Im Heim lebten nach etlichen Modernisierungsmaßnahmen 37 Bewohner in Einzelzimmern. Sie waren zum größten Teil noch sehr rüstig. Wie zu der Zeit üblich gab es keinen Fahrstuhl und zu Toiletten und Bädern gelangte man über den Flur.
Die Grauen Schwestern von der Heiligen Elisabeth hatten selbst schon längst das Rentenalter überschritten und konnten die Versorgung der Bewohner nicht mehr leisten. Der Orden entschloss sich, das Konvent im St. Elisabethhaus aufzugeben und so mussten die Schwestern im Oktober 1983 nach 55-jähriger sozialer und seelsorgerischer Arbeit in Hakenfelde Abschied nehmen.
Der Diplom-Theologe Andreas Strycharczyk übernahm die Heimleitung, nachdem vorher immer die jeweilige Oberin auch gleichzeitig als Heimleiterin fungiert hatte.
Nach einer fast dreijährigen Zeit ohne Ordensschwestern im St. Elisabethhaus zogen indische Franziskanerinnen vom unbefleckten Herzen Mariens aus dem südindischen Bundesstaat Kerala ein. Die fünf Schwestern verfügten alle über eine Ausbildung in der Krankenpflege und wurden als Pflegekräfte für die meist hochbetagten Heimbewohner eingesetzt. Daneben engagierten sie sich in der seelsorgerischen Arbeit der Gemeinde.
Das gesamte Heim mit allen Bewohnern wird ausgelagert in das ehemalige St. Josefs-Kinderheim in der Oranienburger Straße in Berlin – Reinickendorf. Der Grund waren umfangreiche Modernisierungsarbeiten.
Die Heimbewohner kehrten nach fast 1 ½ Jahren in ihr neues Domizil zurück. Das Haus verfügte nun über 44 Plätze in 12 Einzel- und 16 Doppelzimmern, jeweils mit Nasszelle, Telefonanschlüssen und einer Schwesternrufanlage. Die Zimmer waren nun alle über Fahrstühle erreichbar. Die Ordensschwestern erhielten in einem Anbau – der Schwesternklausur – ihr eigenes kleines Kloster. Auch eine Wohnung war für einen Hausgeistlichen errichtet worden.
Einführung der Pflegeversicherung. Die Arbeit der Pflegekräfte veränderte sich durch die Pflicht alle Maßnahmen der Grund- und Behandlungspflege zu dokumentieren. Ein Qualitätssicherungssystem musste eingeführt werden, das die Standards und Richtlinien und die Ziele, nach denen im Hause gearbeitet wird, schriftlich festlegt.
Teilnahme am Caritas Projekt „Qualitätssicherung in der stationären Altenhilfe“. Der Pflegedienstleiter und die Hauswirtschaftsleiterin erwerben die Qualifikation als Qualitätsbeauftragte.
Nach über 8-monatiger Bauzeit wird der Anbau eingeweiht. Damit wurden die Gemeinschaftsräume erheblich erweitert und ein zusätzlicher Therapieraum geschaffen.
Der langjährige Heimleiter Andreas Strycharczyk geht in den Ruhestand. Er war schon vorher schwer erkrankt und verstarb nur zwei Monate nach seinem Renteneintritt. Renate Naschitzki übernimmt die Heimleitung des St. Elisabeth Seniorenheimes.
Das 75-jährige Bestehen des Heimes und der St. Elisabeth Kapelle konnte mit einem großen Fest gefeiert werden. Als Ehrengast konnte Schwester Priska, insgesamt 33 Jahre als Schwester und Oberin im Hause tätig, im Alter von 94 Jahren begrüßt werden.
Fusion der beiden Kirchengemeinden Maria, Hilfe der Christen (St. Marien) und St. Lambertus. Pfarrer Matthias Mücke, seit 1990 in St. Lambertus, betreut seit August 2000 auch die Kirchengemeinde von St. Marien.
Die Pfarrei Heilige Familie ist am 1. Januar 2023 durch die Fusion der bisherigen Pfarreien St. Marien, St. Konrad und St. Joseph entstanden.